Rebgut

Region

Das Weinbaugebiet Bielersee befindet sich im Kanton Bern und ist Teil der Drei-Seen-Region am Jurasüdfuss. Am linken Ufer des Bielersees, inmitten von steilen Rebhängen liegt das Weinbaudorf Twann, Heimat des Johanniterkellers. Das Mikroklima am See sorgt für heisse Sommer und milde Winter. Die steilen Hanglagen, die von der Wasseroberfläche reflektierte Sonneneinstrahlung und die begrünten, biologisch bewirtschafteten Reben des Johanniterkellers bilden ein Paradies für Flora und Fauna. Tatsächlich haben hier viele seltene Tiere und Pflanzen eine Heimat.

Die kalkreichen, kargen, schwach sandigen Lehmböden bilden ein Terroir, das den hier wachsenden Weinen ihren unverkennbaren Charakter verleiht.

Reben

Die 6 Hektaren Reblagen des Johanniterkellers verteilen sich auf fünf Parzellen zwischen Schafis und Wingreis. In den bis zu 50% geneigten Hängen dominiert die für den Jurasüdfuss typische Kalkbraunerde. Sie sorgt für hohe Mineralität und fruchtige, ausdrucksstarke Weine.

Alle Lagen weisen ihre Eigenheiten auf. So ist die westlich von Schafis gelegene “Les Chenaillettes” relativ flach und recht tiefgründig, so dass die Reben auch in trockeneren Jahren kaum je Wasserstress erleiden. Die “Rostelen”, eine nach Süden ausgerichtete Toplage nordöstlich von Twann mit spektakulärer Hangneigung, ist mit hohen Mauern eingefriedet, was zu einem eigenen Mikroklima führt. Oberhalb von Wingreis befindet sich die Parzelle “Vogelsang”. Hier lässt der steinhaltige, bisweilen sandige Lehm den Boden rasch abtrocknen, so dass hier auch in schwierigen Jahren gesunde Trauben heranreifen. Das “Rotstücki” befindet sich östlich von Wingreis; hier weist der Hang eine Neigung von bis zu 50% auf. Die südöstliche Ausrichtung der “Roggeten” wiederum sorgt für besonders intensive Sonneneinstrahlung. Auch können die Trauben hier besonders lange ausreifen.

Keller

Nachdem im Rebberg durch sorgfältige Pflege der Reben und strenge Selektion bei der Lese optimale Bedingungen geschaffen worden sind, folgt die schonende Verarbeitung der Trauben im Keller. Technik setzen wir dabei nur gerade so viel ein, wie unbedingt nötig.

Zwingende Voraussetzung sind immer gesunde und reife Trauben. Aber zu Wein werden sie nicht von alleine. Besonders wichtig ist für uns eine klare Vorstellung der gewünschten Stilistik. Ganztraubenpressung, Spontangärung, Hefeeinsatz, Mazerationszeit, Holzausbau, die intendierte Säurestruktur und das beabsichtigte Lagerpotenzial sind einige der vielen Aspekte, welche unsere Entscheidungen im Keller beeinflussen. Selbstverständlich kommen der unbestechliche Gaumen und die kritische Nase des Winzers hinzu; oder anders gesagt: Martins Wille Weine zu keltern, die sowohl den Stil des Hauses, als auch Boden, Jahr und Mikroklima der Region zum Ausdruck bringen.

Meilensteine

Die Geschichte des Guts lässt sich bis ins 13. Jahrhundert zurückverfolgen. Das Haus vor der Twanner Kirche gehörte damals dem Johanniterorden. 1528 wurde es vom Staat Bern säkularisiert. Mitte des 19. Jahrhunderts verkaufte der Kanton das Gut an die Familie Hubacher. 1945 verkaufte Fritz Hubacher erstmals einen Wein unter dem Namen Johanniter, 1950 liess er die Marke schützen.

1994  Martin Hubacher übernimmt den Betrieb von seinem Vater.

2002  Mit der Mundus-Vini-Auszeichnung “Bester Weisswein Europas” für den Pinot Gris 2001 startet der Johanniterkeller durch. Viele weitere Auszeichnungen folgen.

2008  Der Verkaufsraum wird umgebaut. Seither können die Weine in einem Ambiente degustiert werden, das den Vorstellungen von Martin und Michaela entspricht.

2009  Neulandantritt im Rahmen der Rebgüterzusammenlegung Twann-Ligerz-Tüscherz. Jetzt stehen die Reben des Johanniterkellers auf nur noch fünf grösseren Parzellen statt 35 kleinen.

2012  Der Gault&Millau stellt die 100, ab 2018 die 125 “Besten Winzer der Schweiz” vor. Der Johanniterkeller ist von Anfang an dabei.

2018  Martin Hubacher ist «Berner Winzer des Jahres». Die wichtigste Auszeichnung des Kantons ging in diesem Jahr an uns.

2021  «Schweizer Weingut des Jahres» am Grand Prix du Vin Suisse. Es ist die wichtigste Auszeichnung des Landes.